Magendrehung

 

Magendrehung – was dabei passiert
 
Ein Beitrag des Fonds zur Gesundheitsförderung
Autorin: Margret Bärtschi
 
 
Wie erkenne ich eine Magendrehung bei meinem Hund
Magendrehungen gehören zu den schlimmsten Notfällen und weil es für eine erfolgreiche Behandlung sehr wichtig ist, dass der Hund so schnell wie möglich in tierärztliche Hände kommt, sollten alle Halter von Risiko-Rassen über das Krankheitsbild Bescheid wissen. 
 
 
Symptome:
  • Die Hunde werden unruhig, irren umher, versuchen, sich zu setzen oder  hinzulegen ohne eine bequeme Position zu finden.
  • Sie hecheln, speicheln, einige wimmern.
  • Manchmal würgen und versuchen sie, ohne Erfolg, zu erbrechen.
  • Der Bauch wirkt oft, aber nicht immer (!), hart und aufgetrieben.
 
Was ist zu tun?
 
Rufen Sie sofort Ihren Tierarzt an. Vergewissern sie sich, dass er verfügbar ist und Zeit für die Behandlung hat. Nehmen Sie allenfalls Kontakt mit einer andern möglichst nahe gelegenen Praxis auf. Nennen Sie die Symptome und Ihre Vermutung, dass es sich um eine Magendrehung handeln könnte, damit sich der Tierarzt einrichten kann. Fahren Sie, wenn Sie wissen, wo Sie erwartet werden, unverzüglich los, wenn möglich mit einer Hilfsperson, die den Hund betreut. Fahren Sie keinesfalls ziellos von einer (geschlossenen!) Praxis zur andern! 
Jede Verzögerung kann fatale Folgen haben. Die Blähung bzw. Drehung des Magens blockiert schnell die Blutzufuhr und wichtige Verbindungen des Kreislaufsystems. Die Tiere geraten in einen Schockzustand. Sie taumeln, stöhnen, brechen zusammen und gehen ohne rechtzeitiges fachmännisches Eingreifen ein. 
Diagnose und Therapie
Der Tierarzt wird anhand der klinischen Anzeichen und evtl. eines Röntgenbildes die Diagnose stellen können. Er wird versuchen, mittels Magensonde die Blähung zu beheben. Unter Umständen wird der Magen mit einer Kanüle angestochen, damit ein Teil des Gases abfliessen kann und der Druck auf Zwerchfell und Gewebe nachlässt. Gleichzeitig werden Infusionen zur Stabilisierung des Kreislaufs und der Schmerzlinderung gesteckt. Wenn der Zustand des Hundes es zulässt, wird er in Narkose gelegt, der Bauchraum wird eröffnet und der Magen wieder in seine natürliche Lage gebracht.  In einigen Fällen muss er zuerst von Futterresten und Gasansammlungen befreit werden. Gleichzeitig wird überprüft, ob weitere Organe (z.B.Milz) bereits geschädigt sind und spezielle Massnahmen erfordern. Wichtig ist, dass der Magen an der Bauchwand fixiert wird, damit sich die Drehung nicht wiederholen kann. Anschliessend werden die Oeffnungen wieder zugenäht. Zur weiteren Beobachtung bleibt der Hund oft noch 2-3 Tage in der Praxis. 
Der Erfolg der Gastropexie (= Fixierung des Magens an der Bauchwand), die verhindert, dass sich die Magendrehung wiederholen kann, wird mit über 90% eingeschätzt. Nach gelungener Operation können Berner Sennenhunde noch viele Jahre ein normales Leben führen und alt werden. 
 
 
Magendrehung bei Berner Sennenhunden
 
Magendrehungen gehören zu den gefürchteten Ereignissen, die ein Hundeleben plötzlich beenden können. Betroffen sind vor allem die grossen Rassen, aber auch die kleinen sind davon nicht ganz ausgenommen. Dabei wird der Magen gebläht und verdreht, wichtige Blutgefässe im Bauchraum werden abgedrückt und es kommt zum Kreislaufkollaps. Wenn die Krise nicht erkannt und der Hund in kürzester Zeit zum Tierarzt gebracht werden kann, ist ihm nicht mehr zu helfen und er stirbt einen qualvollen Tod. 
Unter den rund 1000 Todesmeldungen von Berner Sennenhunden (BSH), die mir aus den Jahren 1992 bis ça. 2002 zur Verfügung stehen, befinden sich 45 von Hunden, die an einer Magendrehung (MD) gestorben sind. Dazu kommen 18 weitere Hunde, die zwar daran erkrankten, aber rechtzeitig operiert werden konnten. 11 davon sind später an einer anderen Krankheit eingegangen. Bei 7 Hunden hat sich die MD wiederholt. Sie sind später, bei einem 2. oder 3. Mal, der Krankheit erlegen und 
in den 45 Todesfällen enthalten. 
Die 45 an Magendrehung gestorbenen Hunde umfassen folgende Gruppen: 
 
Rüden 27 (60%)       Hündinnen 18 (40%) 
Das bedeutet, dass das Risiko bei Rüden höher ist als bei Hündinnen, vermutlich infolge des etwas grösseren Brustkastens, bzw. Bauchraums.
 
Die Altersverteilung sieht so aus:
 
Nur 6 (13%) der erfassten Hunde mit tödlichem Ausgang waren unter 5 Jahre alt,
38 (84%)  waren älter. (Bei einem Hund fehlt die Altersangabe).
Mehr als die Hälfte, 29 Tiere (64%), waren sogar über 7 Jahre alt, als sie das tödliche Schicksal ereilte.
 
Weil dem KBS die Todesfälle nur lückenhaft gemeldet werden, müssen wir annehmen, dass die Anzahl der infolge einer MD gestorbenen BSH noch wesentlich grösser ist. Auf jeden Fall sind Magendrehungen als Ursache eines möglicherweise vermeidbaren Todes eine Tatsache, die Züchter und Eigentümer von Berner Sennenhunden etwas angeht. 
 
Forschung zu den Ursachen von Magendrehungen des Hundes
In der letzten Zeit sind die Ergebnisse von zwei Untersuchungen veröffentlicht worden, die dazu beitragen, die Ursachen, die zur Magenblähung (bloat)und Magendrehung (torsion) führen können, aufzuklären und damit zu deren Vermeidung beizutragen. Wir fassen diese beiden Untersuchungen für die Freunde des Berner Sennenhundes hier zusammen. 
·         1. Die Studie (2005)  basiert auf einer Umfrage mittels detailliertem Fragebogen, die eine deutsche Hundebesitzerin im Internet gestartet hatte, nachdem ihr Schäferhund unerwartet an einer Magendrehung gestorben war. Sie hatte die Fragen zusammen mit einem Tierarzt zusammengestellt. 882 ausgefüllte Frage-bogen gingen ein und wurden von den Fachleuten Dr Petra Hellweg und Dr. Jürgen Zentek, Tierärztl. Hochschule Hannover, ausgewertet. 
·         ]2. > ist eine gross angelegte amerikanische Studie, die von einigen Wissenschaftlern an der Universität Purdue, Indiana (USA) durchgeführt wurde. Dabei wurden von Juni 1994 bis März 1997 an Hundeausstellungen 1914 Hunde von 11 verschiedenen Rassen rekrutiert, vermessen, ihr Gesundheitszustand festgestellt und ihre Lebensumstände mit Hilfe eines 8seitigen Fragebogens ermittelt. Anschliessend wurden sie über fünf Jahre lang mittels schriftlicher und telefonischer Besitzerkontakte weiter beobachtet. Anlass zu dieser Studie war die Besorgnis erregende Tatsache, dass Magendrehungen in den letzten 30 Jahren um 1500% zugenommen haben und in Amerika bei einigen Rassen zur zweithäufigsten Todesursache geworden sind. 
1. Die Internet-Umfrage: Risikofaktoren
Unter den 882 Hunden der deutschen Studie  befinden sich auch  47 Berner Sennenhunde. Der BSH steht somit unter den gemeldeten Vertretern von 18 grossen Hunderassen und den Mischlingen zahlenmässig im 6. Rang. Die Mehrzahl der gemeldeten Tiere gehören grossen Rassen an, nur 49 Hunde waren unter 50 cm. Das durchschnittliche Alter beim ersten Auftreten einer MD lag bei 6,9 Jahren. Die Studie bestätigte somit, dass bei grossen Hunderassen ein erhöhtes MD-Risiko besteht, ebenso dass MD mit zunehmendem Alter häufiger auftreten. Das wird so gedeutet, dass die Festigkeit der Magenbänder im Laufe des Lebens nachlässt und sich der Magen daher eher verlagern kann.
 
Zur Haltung wurde folgendes festgestellt
 
Aufenthaltsort des Hundes, als die MD auftrat:
 
im Haus………….518
im Freien………..217
im Zwinger……..103
im Auto……………16
andere Orte………20
ohne Angabe………8
 
Beschäftigung des Hundes, als die MD auftrat:
 
in Ruhe………………………420 !!!
in Bewegung………………..262
im Schlaf………………………86
beim Fressen, Trinken……..43
unter der Geburt………………2
unbekannt…………………….69
 
 
Tageszeit:
 
Die meisten Magendrehungen geschehen am Nachmittag (216) und Abend (406). Vormittags und nachts wurden weniger Fälle beobachtet (je 112)
 
 
Einfluss der Fütterung:
 
  • 90% der Hunde wurden ausschliesslich mit kommerziellem Trockenfutter gefüttert. 
  • Bei 83 Hunden machte der Anteil an Trockenfutter weniger als 10% aus. 
  • 71 Hunde bekamen überhaupt kein Trockenfutter, sondern selbst zubereitete Mahlzeiten.
  • Zu 43 Tieren gab es keine Angaben.
  • Von 475 Besitzern wird das Trockenfutter vor der Fütterung eingeweicht. 
  • 310 der Hunde wurden 1x täglich gefüttert, 459 Tiere 2x täglich und 85 Hundebesitzer  machten keine Angaben. 
 
 
Praktisches Ergebnis der Studie für die Hundehalter:
 
1. Bei dieser Untersuchung handelt es sich um eine sog.  retrospektive Studie (nach dem Tod des Tieres rückwärts aufgearbeitete Umstände). Es wurden dabei nur die Lebensumstände von Hunden erfasst, die an MD bereits gestorben waren. Der Vergleich mit Hunden ähnlicher Rassen, Grössen und Alter, die keine Magendrehungen erlitten haben, fehlt. Bei den vorliegenden Fällen kamen viele verschiedene Haltungs- und Fütterungsvarianten vor. So können daraus nicht Schlüsse gezogen werden, welche Haltungsbedingungen und Fütterungsarten das Risiko einer MD nun tatsächlich vergrössern oder vermindern. Wichtig ist die Feststellung, dass bei älteren Hunden einer Risikorasse eine MD jederzeit möglich ist, sogar im Schlaf. Einen Hund nach dem Fressen ruhig zu halten ist sicher richtig, bedeutet aber noch keine Garantie, dass nichts passieren kann. Risikohunde dürften möglichst nicht unbeobachtet bleiben, damit eine beginnende Blähung oder Drehung schon bei den kleinsten Anzeichen festgestellt und der Hund einer wirksamen Behandlung zugeführt werden kann. 
 
2. Das amerikanische ?Purdue Blähungs-Forschungs Programm? ist eine sog. prospektive (= vorausschauende) Studie. 1914 Hunde von 11 verschiedenen grossen und sehr grossen Rassen wurden fünf Jahre lang beobachtet. Dabei wurden Körpermasse, Gesundheitszustand, Haltungsumstände, Fütterung etc. der Hunde, die in dieser Zeit eine Magendrehung erlitten genau analysiert und mit denjenigen der gesund geblieben Hunde verglichen. Durch die genauen Beobachtungen, Messungen, Analysen und Berechnungen, ergaben sich dann z.T. recht eindeutige Hinweise, welche Faktoren das Risiko von Magenblähungen und Drehungen erhöhen und welche Umstände es vermindern. 
 
 
Hundegruppen mit einem erhöhten Risiko für MD  
  • Hunde einer grossen Rasse, die über 5 Jahre alt sind
  • Hunde einer Riesenrasse, die über 3 Jahre alt sind
  • Hunde mit nahen Verwandten 1. Grades, die eine MD erlitten haben
  • Hunde mit schmalem und hohem Brustkasten, verglichen mit den übrigen Hunden ihrer Rasse
  • Hunde in schlechter Kondition, magere Hunde
  • Ängstliche, nervöse Hunde
  • Hunde, die im ersten Lebensjahr wegen Krankheiten behandelt werden mussten
  • Hastige Fresser
 
Ernährungsbedingte Risikofaktoren
 
 
  • Nahrungsaufnahme aus erhöhter Futterschüssel vergrössert das Risiko.
  • Grosse Futtermengen eines voluminösen Futters mit geringem Nährwert (wenig umsetzbare Energie) steigern ? im Vergleich zu weniger Futter mit einem hohen Nährwert ? das Risiko für MD auch bei mehrmaliger Fütterung pro Tag um das Doppelte.
  • Erhalten Hunde grosser Rassen pro Tag nur eine einzige voluminöse  Mahlzeit von einem wenig gehaltvollen Futter verdreifacht sich das Risiko einer MD.
  • Zwei bis drei kleinere Mahlzeiten pro Tag anstelle einer einzigen grossen verkleinern das Risiko von MD deutlich.
  • Grössere Futterbrocken anstelle von kleinen Kroketten verminderten bei deutschen Doggendas Risiko (kauen und nicht nur abschlucken).
  • Einweichen von Trockenfutter erhöhte das MD-Risiko bei den grossen, nicht aber bei den Riesenrassen
  • Ständig dasselbe Trockenfutter erhöht das Risiko
  • Abwechslung im Futterplan durch Futterwechsel und die Zugabe von Tischresten oder Büchsenfutter oder Fleisch/Knochen verringern das MD-Risiko erheblich
 
Von 1634 Hunden lagen für den Zeitraum von fünf Jahren genaue Angaben zur Ernährung vor. Unter diesen wurde zur Gruppe der 106 Hunde, die in dieser Zeit eine MD erlitten hatten, eine Kontrollguppe von 212 ähnlichen Hunden (Grösse, Rasse und Alter) ausgesucht, die gesund geblieben waren. Der erste Vergleich ergab, dass beide Gruppen sehr ähnlich ernährt worden waren: 96% (97%) mit Trockenfutter, dazu erhielten rund 41 % täglich auch Büchsenfutter. Je rund 46% bekamen auch selbst zubereitetes Futter, Tischreste oder Lebensmittel, wie sie für Menschen verkauft werden. 
Durch eine spezielle Untersuchungsmethode wurde nachgewiesen, dass der Magen gesunder Hunde, die ein Jahr lang täglich einmal mit Trockenfutter gefüttert werden, grösser ist als der Magen von Hunden, die drei Trockenfutter Mahlzeiten erhielten. Noch kleiner war der Magen von Hunden, die 1-3mal täglich mit Fleisch/Knochen Rationen gefüttert wurden. Autopsien 2 Stunden nach der Fütterung ergaben, dass sich im Magen von Hunden, die einmalig pro Tag Trockenfutter erhalten hatten, noch deutlich mehr Futter befand und dass die Magenwand mehr gedehnt war als bei den andern Gruppen. Hunde die täglich nur einmal mit Trockenfutter gefüttert werden, hatten im Vergleich zu ihrem Körpergewicht und zu andern Hunden ihrer Rasse den schwersten Magen, während Hunde, die drei mal täglich eine Fleisch/Knochen Ration erhalten hatten, den leichtesten Magen aufwiesen. Es scheint deshalb, dass eine grosse Futtermenge, einmalig pro Tag gefüttert, den Magen nach unten zieht, so dass die Bänder, die den Magen festhalten, mit der Zeit überdehnt werden. Bei den Hunden, die eine Magendrehung erlitten haben, waren die Bänder deutlich verlängert. 
Spezielle Untersuchungen zum Einsatz von industriellem Trockenfutter
In Hundemagazinen und andern Publikationen wird oft der Verdacht geäussert, dass bestimmte Bestandteile des Trockenfutters, z.B. Kohlehydrate aus Getreide oder Soja das MD-Risiko erhöhen. Um dieser Frage nachzugehen wurde die Zusammensetzung der vielen kommerziellen Trockenfutter, die den Hunden der Studie verabreicht worden waren, näher untersucht und verglichen. Dazu wurden nur die vier Hauptbestandteile, die bei den Inhaltsangaben zuerst aufgelistet waren, berücksichtigt. (Futterbestandteile werden in den Beschreibungen und auf den Packungen jeweils in der Reihenfolge ihres Gewichtsanteils am ganzen Energiegehalt des Futtermittels angegeben).
Besonders wurde dabei beachtet, ob die Proteine mehrheitlich aus pflanzlicher (Getreide, Soja etc) oder tierischer Herkunft (Geflügel, Lamm, Rind etc.) kamen. Alle geprüften Futtermittel hatten unter den ersten vier genannten Bestandteilen jeweils mindestens eine pflanzliche und  eine tierische Proteinquelle. Bei den Futtermitteln mit mehrheitlich pflanzlicher Proteinherkunft konnte kein Unterschied festgestellt werden, ob es sich dabei nun um Mais, Weizen, Reis oder Gerste handelte. Auch ergaben sich keine Unterschiede, wenn mehr oder weniger tierische oder pflanzliche Eiweissquellen beteiligt waren. Ueberraschenderweise machte es aber etwas aus, ob unter den vier ersten Futterbestandteilen einer aus Fett (Rapsöl, Rinderfett etc.) vertreten war oder nicht. Bei 49,4% der stark fetthaltigen Futter lieferte Fett auf Kosten der Kohlehydrate die Hauptenergie. 
 
Der Vergleich der eingesetzten Trockenfutter brachte folgende Ergebnisse: 
 
  • Das MD-Risiko wird durch einen hohen Soja- oder Getreideanteil des Futters nicht erhöht.
  • Kein Protein aus pflanzlichen Quellen (Mais, Weizen, Reis, Soja) konnte mit einem erhöhten MD-Risiko in Verbindung gebracht werden.
  • Das MD-Risiko wird durch einen hohen Anteil an tierischem Protein signifikant reduziert
  • Öl/Fett unter den ersten vier Haupt-Energielieferanten des Futters erhöhen das MD-Risiko um das 2,4 fache.(Kohlehydrate und Protein passieren den Magen schneller als Fett. Es muss deshalb angenommen werden, dass der Magen durch einen hohen Fettanteil des Futters mit der Zeit stärker gedehnt wird und deshalb eher zur Umdrehung neigt).
  • Futtermittel mit einem hohen Anteil an Kalziumzitrat hatten ebenfalls ein erhöhtes Risiko
  • Obwohl es in dieser Studie statistisch nicht signifikant nachgewiesen werden konnte, zeichnete sich eine Tendenz zu einem geringeren MD-Risiko ab, wenn vermehrt Proteine tierischer Herkunft gefüttert werden.
 
Haltungsempfehlungen für Züchter und Halter von BSH zusammengefasst:
 
 
  • Bei älteren Hunden ist besondere Vorsicht geboten. Sie sollten unter Beobachtung gehalten werden, wenn möglich auch abends und nachts.
  • 1 Stunde vor und 2 Stunden nach dem Fressen sind heftige Aktivitäten zu vermeiden.
  • Hunde, in guter Kondition und nicht zu mager gehalten, haben ein geringeres MD-Risiko.
  • Jeder Hund braucht einen eigenen Platz, wo er ruhig und ohne Störungen fressen kann.
  • Erhöhte Futterschüsseln vergrössern das MD-Risiko.
  • Von voluminösen Mahlzeiten ist ganz abzusehen.
  • Das Futter sollte auf mindestens zwei Mahlzeiten pro Tag verteilt werden.
  • Trockenfutter mit hohem Energiegehalt und nicht zu kleinen Kroketten ist voluminösem Futter aus kleinen Teilchen vorzuziehen.
  • Fertigfutter mit Fett oder Öl unter den ersten vier Bestandteilen sind zu vermeiden.
  • Abwechslung im Menuplan durch mehrere Futtersorten verringert das MD-Risiko.
  • Ebenso verringert die Zugabe von Tischresten, Büchsenfutter, Fleisch/Knochen oder selbst Zubereitetem das MD-Risiko
  • Hunde mit hohem, schmalem Brustkasten eignen sich nicht zur Zucht.
  • Verzichte auf die Weiterzucht mit Hunden, die selbst eine Magendrehung erlitten haben, um diese Schwäche nicht noch weiter zu verbreiten. .
  • Haben die Eltern oder Geschwister eines Deiner Zuchthunde eine MD erlitten, achte bei den Paarungen darauf, dass Du Zuchtpartner aus diesbezüglich gesunden Familien wählst.
 
Für den Fonds zur Gesundheitsförderrung beim BSH
übersetzt und zusammengefasst von Margret Bärtschi
Quellen: – P. Hellweg / J.  Zentek: Freie Universität Berlin: Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Magendrehung des 
                 Hundes, aus Kleintierpraxis 50, Heft 10 (2005), S.611-620
               – Purdue Canine Gastric Dilatation-Volvulus (Bloat) Research Team, Purdue University, West Lafayette, Indiana, USA 
                Journal of the American Animal Hospital Association 40:192-203 (2004), und 42(1), 28-36
 
 
 
 
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